







Apfelstriemen keimen das Land blau.
Liebreich die Ernte, welche vor der Saat kommt,
und Tiere wie Höhlen bewohnen ihr Fell
im Lichte des fliegenden Morgens.
Deine Lippen die Frucht, in der mein Geheimnis ruht.
Tränen längst nicht feuern Asche auf zum Tag.
Nur Mut kann schwarze Not ins Reifen bringen.
Weil Steine wachen, träumt das Leben von der Ewigkeit.
Getrost gib deine Vertikale auf,
das Mahl der Nacht, dein Geist erscheint,
Und fallen wirst du, in den höchsten Punkt.
Liebreich die Ernte, welche vor der Saat kommt,
und Tiere wie Höhlen bewohnen ihr Fell
im Lichte des fliegenden Morgens.
Deine Lippen die Frucht, in der mein Geheimnis ruht.
Tränen längst nicht feuern Asche auf zum Tag.
Nur Mut kann schwarze Not ins Reifen bringen.
Weil Steine wachen, träumt das Leben von der Ewigkeit.
Getrost gib deine Vertikale auf,
das Mahl der Nacht, dein Geist erscheint,
Und fallen wirst du, in den höchsten Punkt.
Sollten je die Nebel lichten sich,
welcher Blinde wagte es, ein Herz zu
bergen
in seiner Brust aus Splitterknochen?
Totes Gras wird Heu
den Tieren zum Fraß;
und Vieles fragt
von überall her.
Der Kopf kennt viele Worte
Doch Welten träumt er nur
Denn jene halten ihn
Die Taten sterben auf den Lippen schon.
Wozu noch Augen?
Um zu sehen?
Die Lichter trügen doch,
Sie brauchen Dinge um zu leben,
und ohne Schatten
begegnet nie der Schein dem Ding.
Solch Blinder also
hebt das Herz
dem Traum entgegen
und stirbt
am Licht vorbei
in immer wieder anderes Glück hinein.
ein atemlied
(laut zu lesen, den rhythmus zu finden, nicht takt!)
offen, ganz offen
auf seinem schoß
nur lippen, nur zungen
und nacht
küsse
weltverschlingende Küsse
küssend
und immer noch küssend
und nacht
umschlungene körper
und atmen
und nacht
fleisch-zungen
schlängeln
samthelle schmerzen
und atmen
und nacht
nahe
die zungen-schlange
im sitzen sich windet
und windet -
ein atem-leib
an ihm
und auf ihm
nah zu ihm
und auf ihn
gesunken
küssen, küssen
und wieder küssen
atemgeschenke und zungen
lippensaftsüße und schweiß
hand auf seinem feuchten rücken
atem-stoss dunkel
und nass
ich küsse und küsse
sein mund,,
seine mundfrucht
aus schmerzschönem fleisch,
sein fleisch,
ach, sein fleisch - !
schlucken,
schlucken und lecken
entziehen und fliehen
zunge und leib –
er leckt
er verschlingt
die zunge, die lippen
der abgrund zu schmal für ein wort.
die lippen-
und wieder hebt er mich an
atemstoss
stoss
dringt in mich –
dringt und dringt
in mich,
hebt mich
bewegt sich
und hebt mich leicht
ich sinke
ich falle
ich falle und falle
nur lippen und atem und nacht
genug –
nicht genug
nicht hände und zungen
genug ihn zu fassen
zu trinken
zu essen
die zungenverschlungene atemfrucht uns
copyright juni 2000 die charlotte/das sonntagszimmer
für die engel
im wilden sommer
an der täler ende
solch abend ist es
hitze flirrend
felder in den himmel zieht
da steht ein haus
ganz ohne grundriss
die weichen helden
töchtern
streichen übers glatte haar
kein eintritt, keine tür,
und von den wänden blättert
buntes lachen
in blumenwiesen stecken
blasse mädchenfüße
noch
vom regen
nährt das moos sich
auf den kahlen böden
der mütter kühle hände stillen
knabenwunden,
sie trocknen tränen
die tropfen sickern
glänzend
in das müde holz
doch ihre lippen
ziegeln mauern
in das herz der söhne
kein dach birgt
das bestandne mehr
und blütenstaub
schneit in die offnen räume
sie gehen fort
und finden doch
nichts andres als die suche
denn hier, an diesem ort
- so sagt man -
sind die engel
sie tanzen hier
- kein auge hat sie je gesehn -
in wilden sommern
auf der alten mauer
mit blassen füßen
und den wunden still
15.maerz 2001
die ganze zeit geht dein tod neben mir
...
ist er denn so einsam?
...
nahe kommt er,
nahe kommt er,
schläft hinter meinen lidern,
küsst mir die lippen blass.
unter der papierenen haut
zeichnet er mir die adern blau,
schiebt sich
zwischen fleisch und knochen
und wartet
Du fragst mich, wann ich anfing dich zu lieben?
Du botest einst im Traum dich dar.
Auf steilen Klippen
vollmondnächtens
ergabst du deinen nackten Leib
der Nacht,
und strecktest bloße Arme
himmelwärts
zu deinen Füßen des Ozeans tobende Flut.
Der Mond erhellte dein Gesicht,
du lächeltest
und ich erkannte dich.
Ich war das Meer, der Sturm, die Nacht
und du hast mir die Stirn geboten
und gelacht...
Es ist nämlich so,
hat der Wind gesagt.
Es ist nämlich so
und ich wollt es nicht glauben,
das Klopfen der Stimme,
das Stocken der Worte,
die Strecke vom Herz bis zum Grat.
Es ist nämlich so,
hat der Wind gesagt,
das Flüstern der Steine,
die Hälfte der Zeit
der Atem es faltet
dem Wissen bereit.
Es ist nämlich so,
hat der Wind gesagt,
dein Leben ist offen,
geglättet der Samt,
die Kerze gewendet,
die Flamme erkannt.
Es ist nämlich so,
hat der Wind gesagt,
du bist neu geboren
und weißt, was zu tun ist,
die Klippe will Rosen,
der Garten ist auf.
Es ist nämlich so,
hat der Wind gesagt,
Das Herz ist aus Blut,
doch das sieht man nicht mehr.
Du lochst kleine Planken in
Häuser aus Haut.
Es ist nämlich so,
wie mehrmals es war,
du bist eine Braut und
trägst Wege im Haar.
Es ist nämlich so,
hat der Wind gesagt,
am Rande der Klippen,
den Rücken zur Nacht,
ein Leichtes zu springen,
ich geb’auf dich Acht.
Keines ist hier,
füllt mich mit Leben,
gibt leicht einen Auftrieb der Nacht.
Solche sind viele und
Rettungen wenig.
Die Fragen behelfen uns über den Grat.
Ein Messer, die Klinge,
zu tanzen noch mehr Pirouetten
im Mantel der Angst.
Doch der hat ein Loch
Und hält nicht mehr fehl.
So irren wir wütend, denn wer will schon frei sein?
Das gilt es zu wandeln,
die Klinge zu drehen
dem eigenen Herzen zu.
Zerbebt gar das Ganze?
So trügt es dir Leben,
im Dunkel spaltet der Zeiger die Zeit.
Ein Steigen, ein Bitten,
und du bleibst nur Zeichen,
die Brücke zwischen zwei Hälften der Nacht.