Mama Room
Chair
Tisch
Paper
Flying Charlott
Paper2
Paper3
Stift
Apfelstriemen keimen das Land blau.
Liebreich die Ernte, welche vor der Saat kommt,
und Tiere wie Höhlen bewohnen ihr Fell
im Lichte des fliegenden Morgens.

Deine Lippen die Frucht, in der mein Geheimnis ruht.
Tränen längst nicht feuern Asche auf zum Tag.
Nur Mut kann schwarze Not ins Reifen bringen.

Weil Steine wachen, träumt das Leben von der Ewigkeit.
Getrost gib deine Vertikale auf,
das Mahl der Nacht, dein Geist erscheint,
Und fallen wirst du, in den höchsten Punkt.
Sollten je die Nebel lichten sich, welcher Blinde wagte es, ein Herz zu bergen in seiner Brust aus Splitterknochen? Totes Gras wird Heu den Tieren zum Fraß; und Vieles fragt von überall her. Der Kopf kennt viele Worte Doch Welten träumt er nur Denn jene halten ihn Die Taten sterben auf den Lippen schon. Wozu noch Augen? Um zu sehen? Die Lichter trügen doch, Sie brauchen Dinge um zu leben, und ohne Schatten begegnet nie der Schein dem Ding. Solch Blinder also hebt das Herz dem Traum entgegen und stirbt am Licht vorbei in immer wieder anderes Glück hinein.
ein atemlied (laut zu lesen, den rhythmus zu finden, nicht takt!) offen, ganz offen auf seinem schoß nur lippen, nur zungen und nacht küsse weltverschlingende Küsse küssend und immer noch küssend und nacht umschlungene körper und atmen und nacht fleisch-zungen schlängeln samthelle schmerzen und atmen und nacht nahe die zungen-schlange im sitzen sich windet und windet - ein atem-leib an ihm und auf ihm nah zu ihm und auf ihn gesunken küssen, küssen und wieder küssen atemgeschenke und zungen lippensaftsüße und schweiß hand auf seinem feuchten rücken atem-stoss dunkel und nass ich küsse und küsse sein mund,, seine mundfrucht aus schmerzschönem fleisch, sein fleisch, ach, sein fleisch - ! schlucken, schlucken und lecken entziehen und fliehen zunge und leib – er leckt er verschlingt die zunge, die lippen der abgrund zu schmal für ein wort. die lippen- und wieder hebt er mich an atemstoss stoss dringt in mich – dringt und dringt in mich, hebt mich bewegt sich und hebt mich leicht ich sinke ich falle ich falle und falle nur lippen und atem und nacht genug – nicht genug nicht hände und zungen genug ihn zu fassen zu trinken zu essen die zungenverschlungene atemfrucht uns copyright juni 2000 die charlotte/das sonntagszimmer
für die engel im wilden sommer an der täler ende solch abend ist es hitze flirrend felder in den himmel zieht da steht ein haus ganz ohne grundriss die weichen helden töchtern streichen übers glatte haar kein eintritt, keine tür, und von den wänden blättert buntes lachen in blumenwiesen stecken blasse mädchenfüße noch vom regen nährt das moos sich auf den kahlen böden der mütter kühle hände stillen knabenwunden, sie trocknen tränen die tropfen sickern glänzend in das müde holz doch ihre lippen ziegeln mauern in das herz der söhne kein dach birgt das bestandne mehr und blütenstaub schneit in die offnen räume sie gehen fort und finden doch nichts andres als die suche denn hier, an diesem ort - so sagt man - sind die engel sie tanzen hier - kein auge hat sie je gesehn - in wilden sommern auf der alten mauer mit blassen füßen und den wunden still 15.maerz 2001
die ganze zeit geht dein tod neben mir ... ist er denn so einsam? ... nahe kommt er, nahe kommt er, schläft hinter meinen lidern, küsst mir die lippen blass. unter der papierenen haut zeichnet er mir die adern blau, schiebt sich zwischen fleisch und knochen und wartet
Du fragst mich, wann ich anfing dich zu lieben? Du botest einst im Traum dich dar. Auf steilen Klippen vollmondnächtens ergabst du deinen nackten Leib der Nacht, und strecktest bloße Arme himmelwärts zu deinen Füßen des Ozeans tobende Flut. Der Mond erhellte dein Gesicht, du lächeltest und ich erkannte dich. Ich war das Meer, der Sturm, die Nacht und du hast mir die Stirn geboten und gelacht...
Es ist nämlich so, hat der Wind gesagt. Es ist nämlich so und ich wollt es nicht glauben, das Klopfen der Stimme, das Stocken der Worte, die Strecke vom Herz bis zum Grat. Es ist nämlich so, hat der Wind gesagt, das Flüstern der Steine, die Hälfte der Zeit der Atem es faltet dem Wissen bereit. Es ist nämlich so, hat der Wind gesagt, dein Leben ist offen, geglättet der Samt, die Kerze gewendet, die Flamme erkannt. Es ist nämlich so, hat der Wind gesagt, du bist neu geboren und weißt, was zu tun ist, die Klippe will Rosen, der Garten ist auf. Es ist nämlich so, hat der Wind gesagt, Das Herz ist aus Blut, doch das sieht man nicht mehr. Du lochst kleine Planken in Häuser aus Haut. Es ist nämlich so, wie mehrmals es war, du bist eine Braut und trägst Wege im Haar. Es ist nämlich so, hat der Wind gesagt, am Rande der Klippen, den Rücken zur Nacht, ein Leichtes zu springen, ich geb’auf dich Acht.
Keines ist hier, füllt mich mit Leben, gibt leicht einen Auftrieb der Nacht. Solche sind viele und Rettungen wenig. Die Fragen behelfen uns über den Grat. Ein Messer, die Klinge, zu tanzen noch mehr Pirouetten im Mantel der Angst. Doch der hat ein Loch Und hält nicht mehr fehl. So irren wir wütend, denn wer will schon frei sein? Das gilt es zu wandeln, die Klinge zu drehen dem eigenen Herzen zu. Zerbebt gar das Ganze? So trügt es dir Leben, im Dunkel spaltet der Zeiger die Zeit. Ein Steigen, ein Bitten, und du bleibst nur Zeichen, die Brücke zwischen zwei Hälften der Nacht.